Freitag, 30. Oktober 2009

Saisonende und gemischte Gefühle

Nachdem ich am Dienstag vor einer Woche in einer Mordsaktion endlich alle Karotten, gelben und roten Rüben, sowie Mangold abgeerntet habe, hatte ich schon einmal alle Stangen gebündelt und am Beginn der Parzelle deponiert. Ich hab gefürchtet, dass es regnen wird, wenn ich mit Esther am Freitag wieder kommen würde.

Aber dann kam alles anders. Am Freitag zu Mittag war ich draußen und das Wetter wurde eigentlich immer schöner. Nachdem Frau Bruno per E-Mail auch um zerkleinerung von Pflanzen gebeten hatte, hab ich damit begonnen, die Cosmea-Büsche auf meiner parzelle zu entfernen, die Blumen abzuschneiden und den rest zu zerkleinern. Am Ende hatte ich einen riesigen rosa Cosmeastrauß.
Dann ist Esther gekommen und ich hab ihr ein wenig geholfen, wir waren ganz schön beschäftigt und haben am Ende alles in ihr Auto verfrachtet. Esther hat mich heimgefahren und die Saison war abgeschlossen. Am nächsten tag hat mir Esther noch einen großen Sack Sand vorbeigebracht, sodass ich meine Karottenernte in Sand einmieten konnte.

Das Gartenjahr 2009 war sehr gemischt. Einerseits wie hier schon oftmals beklagt keine Tomaten, Zucchini, Gurken, Kürbisse, Paprika, andererseits ist das Wurzelgemüse sehr gut geraten, auch Mangold und Buschbohnen sowie Zwiebeln sind schön gewachsen und schmecken.
Frau Bruno und ihr Mann sind gesundheitlich leider angeschlagen, was mir sehr leid tut, denn die Organisation des Feldes mit über 70 ParzellenpächterInnen ist sicher nicht leicht und umfasst ja auch körperlichen Einsatz. Manchmal sind wir auch ein bisschen verwöhnt und kindisch unterwegs fürchte ich, die einen wollen dies, die anderen das und deshalb finde ich es sehr angenehm, mit Frau Bruno eine sanfte, ruhige "Chefin" zu haben, die aber eben auch ihre Grenzen hat. Eine verletzte Schulter wird nicht besser, wenn man keine Ruhe gibt oder geben kann. Ich hoffe jedenfalls, dass beide bald wieder fit sind und eine angenehme Winterzeit verbringen.

Ich freue mich schon auf das nächste Jahr, in dem ich bescheidener antreten möchte, sprich, ich werde keine Pflanzen kaufen, ich werde mich vor allem um die vorhandenen Saaten kümmern und versuchen, den Boden so gut wie möglich zu unterstützen.
Jetzt werde ich mich noch um meinen Garten in der Josefstadt kümmern, der mir sehr am Herzen liegt.

Samstag, 26. September 2009

Besuch

War mit Christian und Renate auf meiner Parzelle. Die ist zwar alles andere als repräsentativ, aber was solls. Ich hab Stangenbohnen und Stangensellerie geerntet. Außerdem den größten Knollensellerie, den ich je hatte, also größer als 3 cm Durchmesser, aber den hab ich den beiden geschenkt. Dann haben wir uns runter zu dem Tisch gesetzt und ein bisschen geplaudert. Am Schluss haben wir Topinambur geerntet und ich hoffe, sie bekommen davon kein Bauchweh.
Ich hab mich gefreut, dass die zwei da waren.

Samstag, 19. September 2009

Frühstücken und Speckbohnen

Heute bin ich nach dem Frühschwimmen aufs Feld, mein Frühstück hatte ich dabei. Das hab ich nach meiner Ankunft erst einmal verzehrt.
Dann hab ich Ringelblumen, Ringelblumensamen, Cosmeasamen gesammelt und eine Gärtnerin hat mir Borretschsamen geschenkt, die nehm ich vor allem mit für den Garten daheim. Denn wie ich gestern gelesen habe, kommt Borretsch mit halbschattiger Lage gut zurecht und er ist sehr hübsch.

Danach hab ich verschiedene Stangen- und Buschbohnen gepflückt, die meisten Pflanzen sehen schon recht mitgenommen aus.
Die Tomaten sind alle zu vergessen, außer eine Grüne Zebra, aber da waren die Früchte noch nicht reif.
Dann habe ich Minze und Basilikum geschnitten, gelbe Rüben und Karotten ausgegraben. Am Schluss habe ich einen großen Sack Mangold gepflückt.

Esther und Helmut muss ich ganz knapp verpasst haben, aber ich war einfach schon so müde.
Zuhause hab ich mir dann zu Mittag Speckbohnen à la Tante Vroni gemacht, Fisolen kochen, in kleinen Bündeln in Speckstreifen wickeln und anbraten. Dazu gabs gekaufte gedämpfte Erdäpfel. Hat super geschmeckt.

Vielleicht fahre ich am Montag nachmittags raus um mit dem Aufräumen zu beginnen.

Sonntag, 13. September 2009

Herbsternte





Nachdem mir vom gestrigen Flohmarkttag alle Knochen weh tun, hab ich es gerade zum Roten Berg geschafft. Ich wollte vor allem die Zwiebeln ernten, weil für ab morgen eigentlich eine Reihe Regentage angesagt sind.
Geerntet habe ich alle Zwiebeln, einen meiner vier Staudensellerie, fünf Porree, die alle zerfressen waren und zu mickrigen Stängeln schrumpften, Mangold, Stangen- und Buschbohnen, vier Tomaten, und - fast hätte ich sie übersehen - eine gestreifte Melanzani.
Karotten und Rote Rüben habe ich drinnen gelassen, denen machen Regen und Kälte nichts, ich glaub, Rote Rüben mögen sogar den ersten Frost.

Dienstag, 8. September 2009

10 Jahre Selbsternte am Roten Berg

Frau Bruno hatte die GärtnerInnen gefragt, ob ein kleines Beisammensein willkommen wäre, und etwa 20 Zusagen waren gekommen.
Diesen Sonntag zwischen 11 und 14 Uhr sollte das Treffen stattfinden, da gleichzeitig der kleine Bauernmarkt stattfand, war ausgezeichnetes Catering quasi vorort.

ich bin nach dem Morgenschwimmen raus aufs Feld, wo ich gegen 10 Uhr eintraf. Habe so schnell es ging geerntet, ein Kilo Bohnen (Stangen- und nachgesäte Buschbohnen, Karotten, Porree, Mangold. Dann bin ich ans untere Ende, wo Frau Bruno und ihr Mann bereits ein hübsches Buffet aufgebaut hatten.
Es gab verschiedene Brotsorten, köstliche Käsesorten und Schinken/Geselchtes, sowie diverse Kuchen. Zu trinken standen Obstsäfte, Wein und Mineralwasser bereit.

Es sind dann langsam auch einige GärtnerInnen gekommen, aber ich glaube weniger, als erwartet. Wir haben über unser schlechtes Gartenjahr geplaudert, Frau Bruno hat gemeint, der Boden sei einfach sehr schwierig, kein Bauer würde da anbauen. Es war nett, auch mit Leuten zu reden, mit denen man das bisher nicht getan hat.
Von den Leuten, die da waren, ist eine Gruppe seit 6 Jahren dabei. Es gibt auch eine Frau, die von Beginn dabei war. Frau Bruno hat Fotos gezeigt, wie alles ausgesehen hat damals. Viel besser als heute, weil noch nicht so viel Zeug unterwegs war.
Im Grunde bräuchte das Feld eine Erholungsphase, aber so etwas wird schwer durchzusetzen sein. Zumindest ist heuer früher Schluss, damit früher gepflügt werden kann. Wir werden alles noch sehen.

Frau Bruno ist eine echte Expertin und die Selbsternte macht sicher viel Arbeit, die vielleicht nicht alle sehen, aber sie wird gemacht und ist wichtig. Ich finde diesen Einsatz toll und kann mir jetzt nicht vorstellen, was wir ohne Frau Bruno machen würden. Ich glaube, sie hat auch eine ziemliche Geduld. Weil ich es schon lange nicht mehr hier verlinkt habe, hier die Webseite der Selbsternte.
Ich finde nach wie vor schade, dass es sowas nicht in Salzburg-Stadt gibt, denn meine Mutter wäre eine super Gärtnerin und es würde ihr Spaß machen.

Als ich gegen 14.30 gegangen bin, sind grade noch Leute gekommen, ich weiß also nicht, wie lange es gedauert hat. Ich musste aber dringend wohin und bin kurz bei den Pensionisten eingekehrt und danach heimwärts.
Was mich etwas irritiert hat, war die Tatsache, dass im Buffettopf, als ich meinen Beitrag reingeworfen habe, ca. 2,50 Euro lagen. Ich hoffe, dass sich daran noch etwas geändert hat, denn die Veranstaltung hieß nicht, "Frau Bruno lädt uns alle ein". Ich bin da empfindlich geworden, weil das eine Tendenz zu sein scheint, wenn ich an das eintrittsfreie colluvio-Konzert und seinen Spendenkorb denke.

Donnerstag, 27. August 2009

Mahlzeit



Eine Woche nicht am Feld gewesen. Am Parzellenbeginn leuchteten mir schon Tomaten entgegen, allerdings teilweise weich und gatschig, die Pflanze hat Braunfäule. Ist mir jetzt auch schon egal.
Bei den verschiedenen Stangenbohnen war doch einiges zu holen, mir kam heute der Gedanke, dass den Bohnen Wasser gefehlt hat. Ich glaube, die brauchen viel.
Mit Hilfe der Grabegabel hab ich auch einige Karotten und gelbe Rüben ausgehoben, der Boden ist nicht so locker und nichts ärgert mehr, als wenn das Grün reißt und die Karotte im Boden feststeckt. Erfahrungsgemäß passiert das immer bei den großen Karotten.
Mangold hab ich auch durchgepflückt, morgen backe ich Strudel. Morgen soll es noch einmal sehr heiß werden, morgen wird esther am Feld sein und ich werde in der Stolzenthalergasse das Hochbeet ausräumen, das ich heute erfolgreich verkauft habe.

Donnerstag, 20. August 2009

Been there, done that

Heute wie am letzten Montag nur rausgesaust, eine spärliche Handvoll Stangenbohnen und eine Tomate gepflückt und gegossen. Am Montag auch Esthers Parzelle, heute war sie hoffentlich schon wieder da. Wobei ich die Erde gar nicht so trocken fand.
Heute dann zum Zahnazt, der wie immer super war.
Die Bohnen weiter rätselhaft, etliche Blüten, wenig Bohnen.

Samstag, 15. August 2009

Feiertag






Als ich heute morgen den taunassen Weg zur Parzelle hochgegangen bin, haben mir schon die Tomaten entgegengeleuchtet. Ganze fünf Stück durfte ich heute entgegennehmen von der ersten Pflanze am Parzellenbeginn, die eigentlich auch schon Braunfäule hat.
Die anderen Tomaten dümpeln so dahin, manche in besserem Zustand wie Zuckertraube und Grüne Zebra, denn die haben Früchte und keine Braunfäule, sie sind nur langsam. Andere wie vier Pelati-Paradeiser haben je eine kleine grüne Frucht und die greift sich merkwürdig matt, hart und rumpelig an.
Eine gute Handvoll Bohnen, die meisten davon Feuerbohnen, eine hellgrüne Paprika und eine ordentliche Portion Mangold habe ich geerntet. Deshalb gibt es heuer ein erstes Erntedankfoto :-)
Der hübsche Zinnienstrauß ist von Esthers Parzelle, ich hab quasi die Lizenz zum Pflücken von ihr bekommen.

Unangenehm fand ich heute einen unangenehm wirkenden Mann, den ich noch nie gesehen habe und der durch die gesamte Anlage spazierte und dabei alle Felder genau studierte. Ich fand ihn unsympathisch, er hatte eine ungute Ausstrahlung und hat auf ungute Art gegrüßt. Ich weiß, klingt reichlich skrupulös, aber nachdem doch drei Gärtnerinnen auf dem Feld waren, und der Typ sich wieder davontrollte, könnte der durchaus nachgesehen haben, wo es was zu holen gibt. Ich hatte heuer noch nie den Eindruck, dass mir etwas fehlt, aber bei meinem Nachbarn fehlten im letzten Jahr schon große Kürbisse und bei anderen glaub ich auch. Die Vorstellung, dass da wer durchgeht und sich rundum bedient, find ich nicht so angenehm. Vor allem, wenn es so ein Unsympathler ist. Naja.

Ebenfalls ungut finde ich, dass nach dem Theater, das um Herrn Larkins Hund gemacht wurde, andere Hunde ganz selbstverständlich auf die Parzelle genommen werden. Ist einfach nicht fair. Mir persönlich war der alte Setter, der nur auf seinem Platz geschlafen hatte, völlig egal. Mir sind auch der Retriever und der Dackel, die da rumliegen egal, aber die ganze Debatte war dann einfach unnötig.

Und bevor ich hier noch weiterkeppel, fange ich lieber mit dem Kochen an, es gibt Fisolen, Paprika, Paradeiser mit Couscous und ich mache auch gleich einen Mangoldstrudel, den ich dann in den nächsten Tagen esse.

Montag, 10. August 2009

Das Handtuch werfen?

Seit meinem letzten Eintrag war ich dreimal am Roten Berg. Ich habe meine Kartoffeln geerntet, bei denen ich auch erstaunlich tief noch fündig wurde. Wie meine Nachbarn habe ich auch einige kleine Knollen, aber durchaus auch große Kartoffeln. Und schmecken tun sie wie immer hervorragend.
Mein Freund Hannes, dem ich Saatkartoffeln für die Eimeranzucht gegeben habe, hat aber vielleicht in seinem Riesenkübel mehr als ich. Ich bin gespannt, was er berichten wird.
Der Tipp ist von John Seymour und funktioniert vom 10-Liter-Eimer bis zur ausgedienten Regentonne. Seymor schreibt, dass manche Leute einfach alte Autoreifen aufeinandertürmen und darin die Kartoffeln ziehen.

Man gibt ein wenig Erde in den Behälter, legt eine Saatkartoffel drauf und deckt sie mit Erde zu. Dann wartet man, bei Trockenheit wird gegossen. Sobald die Pflanze aus der Erde kommt, deckt man sie wieder mit Erde zu, sodass die Pflanze immer höher und höher wächst. Das Ergebnis ist, dass seitlich im Behälter überall Kartoffeln gebildet werden - so zumindest die Ankündigung Seymour. Ich werde Hannes fragen, sobald er wieder in Wien ist, sein Eimer steht einfach auf einer sonnigen Terrasse.

Was ich laufend ernte, ist Mangold, von dem ich ja zusätzlich drei Reihen bunten gesät hatte. Ich habe schon zwei Strudel daraus gebacken und koche auch viel damit. Bei den Strudeln hab ich experimentiert und sie sind beide sehr gut geworden, ein vegetarischer (mit Karotten, Zucchini, Zwiebeln) und einer mit hauchdünnen Schinkenblättern und Schafkäse und natürlich beide mit Kräutern.

Eine Tomatenpflanze spendiert mir jedesmal eine bis zwei Tomaten, die selbstgezogenen Pflanzen haben gerade Blüten angesetzt bzw, kleine grüne Früchte. Ob daraus noch was wird, werden wir sehen. Braunfäule haben sie nicht. Ich gebe den Pflanzen Steinmehl und gieße nach Bedarf und hoffe.

Porree hab ich auch schon einen geerntet und eine (!) Paprika.
Stangenbohnen, Melanzani, Paprika, Tomaten dümpeln so vor sich hin, Karotten, Porree, Mangold, rote und gelbe Rüben entwickeln sich gut.

Nachgesät hab ich vor drei Wochen Karotten, die auch schon kommen, und danach noch Endivie und Zuckerhut, die auch gekommen sind, aber manchmal etwas beleidigt drein schauen.

Meinen MitgärtnerInnen geht es ähnlich, manchen besser, manchen auch viel schlechter. Es wurden schon viele Parzellen einfach aufgegeben, weil der Kampf gegen das gespenstische Unkraut wirklich eine Herausforderung ist.
Dazu noch die Braunfäule, langsam wachsende Pflanzen, die wenig Ertrag bringen und Phänomene wie abfaulende Zucchini oder Gurken, in meinem Fall Zucchini, die ausschließlich männliche Blüten haben.
Eine Mitgärtnerin meinte gestern, sie mache das ja nicht wegen des Ertrags und scheinbar kocht sie auch nicht gerne,. es interessiere sie einfach. Mich interessiert es natürlich auch, aber ehrlich gesagt, geht es mir schon ums Essen und speziell ums Kochen mit frischem Gemüse etc. Das ist doch wunderbar, aber heuer halt nur eingeschränkt möglich.
Am 6. September gibt es trotzdem ein Zusammensein am Feld, weil dort "10 Jahre Selbsternte am Roten Berg" gefeiert werden. Und das ist Ernte hin, Ernte her doch ein guter Grund, zu feiern.

Samstag, 1. August 2009

Die Aufräumarbeiten beginnen

Heute hab ichs endlich geschafft, zwar auch erst gegen 9 Uhr am Feld, aber trotzdem.
Habe dann einmal zwischen den Zwiebeln und im oberen Bereich des Mittelstückes gejätet. Nachdem der Boden nur oben ganz trocken ist, geht das Rausziehen dieser ekligen Grashorste eh sehr gut im Stück mit Wurzeln. Und wo es nicht leicht geht, hilft der Unkrautstecher.

Die zwei Tomatenpflanzen habe ich heute mitsamt Schnüren in einem Sack entsorgt, Frau Bruno hatte Recht, das hätte ich gleich machen sollen. Komisch ist ja, dass alle selbstgezogenen Pflanzen (von Esther und von mir) erstens kräftiger sind und zweitens praktisch nicht befallen. Wenn der August jetzt noch schön warm bleibt und es nicht zu oft regnet, gibts vielleicht doch noch Tomaten.
Ich habe dann auch gleich mit Steinmehl gestäubt bei den Tomaten, Bohnen, Zucchini, Stangenzeller. Dann hab ich gegossen und hab Schluss gemacht. Auch wenn es so viel zu tun gäbe, will ich mich nicht mehr quälen, es ist moir dann einfach zu heiß und nach zwei Stunden reichts mir.

Esther hat geschrieben, dass sie am Freitag fast 8 Stunden am Feld war. Das ist für mich utopisch, auch weil ich den Willi nicht so lang alleine lassen will. Aber in der Zeit kriegt man natürlich ordentlich was weiter und das ist Esthers Parzelle schon anzusehen. Alle jammern heuer wegen der schlechten Tomaten, ich glaube, die schmecken heuer auch nicht besonders. Aber warten wir einmal ab, wie der August wird.

Mein Plan mit der Gründüngung steht. Heute habe ich freie Flächen mit den gejäteten Gräsern dünn abgedeckt, dass sie nicht ganz nackt daliegen. Gestern habe ich bei Dreschflegel Senfsaat bestellt, Phaezelia war aus. In meinem Garten im 8. Bezirk hat der Senf hervorragend gewirkt. Da war der Boden ja steinhart und der Senf bildet - wie glaub ich alle Leguminosen - an den Wurzeln so Knöllchenbakterien und gibt Stickstoff an die Erde ab. Man lässt den Senf einfach stehen, im Winter friert er dann ab, wird im Frühjahr untergepflügt und der Boden ist schön locker und angereichert.
Ich glaube, es wäre auch besser, wenn der Boden nur im Frühjahr gepflügt wird, vielleicht ließe sich das machen.

Ich werde meine Parzelle jetzt mit Steinmehl und Gründünger verwöhnen und vorher vor allem gut jäten. Und die Pflanzen, die gedeihen so gut wie möglich pflegen, es ist ja nicht so, dass ich nichts habe. Überhaupt nicht.
Geerntet hab ich heute aber nichts, beim Jäten hab ich ein paar Zwiebeln und Dille rausgezogen, die dann in meinem Rucksack herrlich geduftet hat. Morgen werde ich eine Handvoll Bohnen und vor allem Mangold ernten.
Ich hoffe, ich bin bissl früher draußen, um möglichst lange durchzuhalten.

Ich werde mir jetzt endlich einmal andere Parzellen anschauen, bin ganz neugierig auf Parzelle 60, von der Esther geschrieben hat.

Montag, 27. Juli 2009

ach ach ach


Mit bangen Erwartungen bin ich heute zum Roten Berg gefahren, immerhin war ich seit dem großen Sturm Donnerstagnacht nicht mehr dort.
Aber alles war auf seinem Platz, keine Tomaten- oder Bohnenstange gefällt, selbst die Gartenschuhe hingen, wo sie immer hängen.
Aber die Parzelle! Büscheldick mit Unkraut überwuchert an manchen Stellen, wo ich mich eigentlich nicht mehr heraussehe, wann ich das jäten soll. Ob ich das noch schaffe.
Dazu die Tomatenschäden mit angefressenen Tomaten an der Pflanze, mit angefressenen Tomaten am Boden, keine Zucchini, kaum Wachstum bei den Stangenbohnen, dafür scheinbar Schneckenfraß in einem Meter Höhe.

Kein gutes Jahr und über allem hängt schon ein Ahnen vom Herbst, ganz im Ernst. Die Sonnenblumen sind in den letzten Tagen in Gruppen emporgeschossen, auch Topinambur am unteren Feldrand ist schon mannshoch.
Ich hab ein paar Buschbohnen, eine Paprika, drei Tomaten und viel Mangold geerntet, da mach ich jetzt dann gleich Strudel draus.
Dann hab ich mich in die Sonne gesetzt und erst einmal entspannt. Ich war dann so froh, einfach in der Sonne dazusitzen und schnell war der Gedanke da, dass ich es jetzt bald einmal einfach haben sollte im Leben, weil das Schwere und Schwierige der letzten Jahre ist mir einfach zu viel.

Was die Parzelle betrifft, so habe ich beschlossen, heuer keine Forderungen mehr an sie zu stellen. Ich glaube, dass sie Erholung braucht und die werd ich ihr geben. Ich werde also überall, wo abgeerntet ist, jäten, Gründüngung säen und den Boden verbessern.

Zum Regendilemma kamen heuer auch noch etliche Fehler meinerseits dazu. Zum Beispiel diese verfluchten Torftöpfchen, in denen ich manche Pflanzen gezogen hatte. Als ich sie kaufte, war ich mir bewusst, dass Torfprodukte erstens böse sind und zweitens hegte ich schon damals Zweifel. Es hieß, die Pflanzen würden die Torftöpfchen durchwurzeln, weil diese sich ohnehin auflösen würden. Tatsache ist, dass alle Pflanzen, die ich in diesen Töpfen ausgepflanzt hatte, extrem langsam bis gar nicht gewachsen sind und sich die Torftöpfe entgegen der dämlichen Versprechungen bis heute kaum aufgelöst haben.
Am Mittwoch fange ich mal wieder mit dem strategischen Jäten an.

Montag, 20. Juli 2009

Der natürliche Feind des Menschen ist die Natur

So düster wie der Himmel sich heute am Roten Berg präsentiert hat, so bewölkt war bald auch mein Gemüt. Wind und Regen dürften hier stärker gewütet haben als in der Josefstadt.

Was allerdings diese Zucchinipflanze dazu gebracht hat, das Zeitliche zu segnen und mich einfach schlapp und losgelöst zu empfangen?

Und welches Tier von dieser ersten halbwegs roten Tomate die untere Hälfte in beherzten Bissen abgefressen hat? Eine Schnecke kann das nicht gewesen sein...
Bei den Nachbarn schaut es auch nicht besser aus, da wurden Windräder entmannt und Zwiebeln gefällt und Cherrytomaten kugelten herum. Boden und Gras waren nass, Gelsen und Bremsen stürzten sich auf meine Waden, wahrlich kein Spaß.

So habe ich alle Paradeiserstäbe nochmals in die Erde gehämmert, Stangenbohnen wieder um Stangen gewickelt und sanft fixiert und dann nach Erfreulicherem Ausschau gehalten. Auch da wurde ich fündig. Eine Minigurke, ein paar Tomaten, die das Tier, vermutlich ein Paradeisertiger, hoffentlich mir lassen wird und eine kleine Zucchini...

...und vielversprechend leuchtender Mangold. Danke Natur.

Freitag, 17. Juli 2009

Bunte Ernte

Heute war ich um 8 Uhr am Feld. Bin später gefahren, um nicht von den Gelsen zermartert zu werden. Zuerst habe ich eine große Portion Buschbohnen geerntet. Danach bei den gelben Kartoffelpflanzen nach Kartoffeln gegraben. Morgen gibt es die erstmals :-)

Dann habe ich den Zuckerhut gesät, den ich von einer Nachbarin bekommen habe und ein wenig gejätet.
Bei der Gelegenheit habe ich beim bunten Mangold die größeren Blätter geerntet und dazu noch einen roten Eichblattsalat.
Die ersten Tomaten werden rot, an einer Gurke und einer Zucchini bilden sich schon Früchte.
Nachdem schließlich alles gegossen war, habe ich noch die vielen schönen Blicke und die Ruhe genossen. Überall sattes Grün, buntes Blühen in vielen Formen, das schöne Morgenlicht und der freundliche Rote Berg über mir, der ja eigentlich eher ein Roter Hügel ist.

Bei meinem nächsten Besuch werde ich endlich wieder Fotos machen. Vor allem möchte ich einmal einen Spaziergang durch die Parzellen machen, um zu sehen, was alle anderen so treiben. Ich glaube, es gibt da viele schöne und lehrreiche Dinge zu entdecken.

Donnerstag, 16. Juli 2009

Gestern...

...war ich gegen 6.45 am Roten Berg. Ich habe drei einzelne Stangen für Stangenbohnen Blauhilde verteilt und die Bohnen gelegt. Danach Endivie und Radicchio gesät, etwas gejätet und die frische Saat gegossen. Nachdem für nachmittags/abends Gewitter bzw. Regen angesagt war, fand ich mehr nicht nötig. Wenn man ein wenig gräbt, merkt man ohnehin, dass der Boden noch gut feucht ist. Nur die oberste Schicht ist trocken, aber die Wurzeln sind gut versorgt.
Morgen fahre ich auch wieder morgens hinaus, werde noch nach Lücken schauen, eine Nachbarin hat mir Zuckerhut-Samen geschenkt. Dann werde ich jäten und gießen und schauen, dass ich möglichst bald wieder nach hause komme. Fürs Wochenende ist ein Temperatursturz vorhergesagt, mal schauen.
Natürlich ist es nicht erfreulich, wenn Tomatenlaub braun wird oder wenn Pflanzen langsam wachsen. Aber ich finde es trotzdem gut, wie die eigenen Erwartungshaltungen immer wieder von oben korrigiert werden. Wenn die Botschaft dann einmal angekommen ist, dass es keine Garantie auf großartige Ernten bzw. Gartenjahre gibt, dann wird man selbst wieder lockerer. Mir geht es zumindest so. Ich bin nach den ersten Enttäuschungen entspannter und sehe ein, dass es Dinge gibt, die nicht zu ändern opder zu beeinflussen sind. Am Ende stellt sich dann ein mildes Gefühl von Dankbarkeit ein, dass überhaupt etwas wächst und gedeiht.
Morgen werde ich auf jeden Fall wieder Buschbohnen ernten können und Salat.

Montag, 13. Juli 2009

Schönes, trockenes Wetter

Diese Woche soll es in Wien schön und heiß bleiben. Ich warte auf einen Job, der mich dann intensiv beschäftigen wird und baue deshalb am Feld fleißig vor. Sonntag hab ich schon mein Morgenschwimmen gespritzt, weil ich danach einfach zu müde zum Jäten bin. Stattdessen bin ich morgens gleich aufs Feld und habe dort vier Paradeiser von Frau Bruno gepflanzt, das erste Beet halbwegs gejätet und dort Radieschen wie Karotten nachgesät, auf dem dritten Beet rund um die Paradeiser Buschbohnen.
Das dichte Gras am Parzellenanfang hab ich halbwegs mit der Sichel gebändigt, aber da muss ich am Ende noch einmal ran.
Geerntet habe ich Buschbohnen, Mangold und einen blauen Kohlrabi.
Esther und Helmut waren auch da und sind im Pensionistenheim anbei nicht nur aufs WC gegangen, sondern später auch essen.Ich wusste nicht, dass Kaspressknödel seniorentauglich sind.

Heute bin ich schon gegen 7.30 am Feld gewesen und habe das zweite Beet mit dem Unkrautstecher und einem kleinen Grubber freigejätet. Zwischen dem Mangold habe ich ein zartes Stangenbohnenzelt für Neckargold errichtet. Dann habe ich gegossen und wäre fast noch im Gatsch ausgerutscht. Das Jäten ist schon anstrengend.
Am Ende habe ich noch eine kleine Skizze der Beete 3 und 4 gemacht, um mir zuhause zu überlegen, was ich in den Lücken noch nachsäen kann.

Mittwoch, 8. Juli 2009

Flanieren mit Hufen






Heute ein wenig später zum Roten Berg aufgebrochen. Ich war unsicher, ob es trocken bleiben würde. Wieder der neue Weg durch die Meytensgasse bis hinauf , wo einem schön misstraurische Seniorinnen entgegentrippeln, die dort in einem Wohnheim leben. Das Misstrauen bezog sich wohl auf die Überlegung, wer sich nur bei diesem Gatsch auf den Berg machen würde.
Ich war aber nicht alleine, eine nette Parzellennachbarin war schon barfuß bei der Bohnenernte. Ich zog meine Gartenschuhe an, die schon bald elefantenformatige Erdscheiben unter der Sohle aufwiesen. Ganz schön schwer, so ein Beinchen zu heben.
Ich band noch tief hängende Tomatenäste fest und erntete meine ersten Buschbohnen. Die feuerrot blühenden Prunkbohnen hab ich leider noch nicht fotografiert.
Die Krautfäule an den Tomaten hab ich nicht weiter feststellen können, das heißt, ich musste heute nichts entfernen. Aber eine Kartoffelpflanze schaut verdächtig aus.
Einige Pflanzen vertragen die witterung aber auch gut, so schauen karotten, gelbe und rote Rüben gut aus, aber auch der Porree macht sich ganz gut.
Ich hoffe, am Freitag kann ich wieder aufs Feld.

Montag, 6. Juli 2009

Nebenwirkungen meiner Parzelle

Der gestrige Besuch hat mir keine Ruhe gelassen und nachdem die Wetterprognosen für heute ab Mittag wieder Regen angesagt hatten (völlig korrekt übrigens), wollte ich noch einmal aufs Feld.
Nachdem ich mir ja in letzter Zeit angewohnt habe, früher ins Bett zu gehen, wache ich morgens immer von selbst gegen 5 Uhr/5.15 Uhr auf und bin völlig ausgeschlafen. Ein sehr angenehmes Gefühl.
Und nachdem ich mir auch täglich eine Stunde Frischluft und Grün und Bewegung verordnet habe, weil auch das mir spürbar gut tut, bin ich kurz nach 6 zum 5er gegangen und zum Westbahnhof gefahren. Der neue Weg per 5er und 58er, den ich wegen der U4-Bauarbeiten machen muss, hat sich als wahrer Segen entpuppt. Zurück bin ich ja schon immer so gefahren, aber jetzt werde ich bei dieser Route bleiben. Die hat nämlich einige Vorteile.

Mit dem 58er an einem schönen Sommermorgen nach Hietzing rauszubimmeln ist wie gesagt richtig schön. man sitzt in einem schönen Morgenlicht da, die Luft ist noch angenehm, der Verkehr ruhig.
An der vorletzten Haltestelle bei der Verbindungsbahn bin ich gestern in den 53B gestiegen und zwei Stationen gefahren. Nachdem ich aber gesehen hatte, dass die Meytensgasse direkt dort schnurgerade zum Feld raufführt, wollte ich es heute zu Fuß probieren. Und es stellt sich heraus, dass der Weg sehr nett ist, unter Bäumen vorbei an schlafenden Villen mit Gärten, in die man reinlugen kann. Und schon nach 15 Minuten war ich auf meiner Parzelle angelangt. Zurück ging es später auch so angenehm. Viel netter, als wegen zwei Stationen auf den Bus zu warten.
Ich werde nun also immer diesen Weg zum Feld nehmen.

Am Feld war nur eine Frau in der obersten Parzellenreihe, die aber bald ging. Ich war allein, das Licht wunderschön, keine plärrenden Hundebesitzer unterwegs. Zuerst hab ich die zwei Sorgenkinder mit den braunen unteren Ästen inspiziert, hab diese abgeknipst und in ein Extrasackerl gegeben. Man muss diese pilzbefallenen Pflanzenreste unbedingt vom Garten entfernen, auch nicht in den Kompost geben. Ich hab alle Paradeiser dann angesehen, hab sie unten ausgejätet, festgebunden, wo es nötig war. Frau Bruno hatte mir auf meine Frage hin inzwischen geraten, die zwei Pflanzen ganz zu entfernen, ich bin sicher, dass sie Recht hat, aber ich habs noch nicht übers Herz gebracht. Einen weiteren Rat hatte ich gestern schon ausgeführt, nämlich bei den paradeisern die unteren Triebe zu entfernen, damit es nicht immer nass nach oben spritzt.
Dann hab ich versucht, das vorne reingewucherte Gras zu entfernen. Hab mit der Sichel geschnitten und versucht es umzugraben, aber dafür war der Boden zu schwer, ich hätte andere Schuhe anhaben müssen, um ordentlich auf die Gabel treten zu können.
Nach einer Stunde hab ich mich auf einer Bank in die Sonne gesetzt und Autogenes Training gemacht. Dann gings zu Fuß und mit den Straßenbahnen wieder heim. Am frühen nachmittag ging dann schon der Regen los und ich bin gespannt, ob ich am Mittwoch morgens aufs Feld fahren kann.

Sonntag, 5. Juli 2009

So schaut das aus

Heute nach dem Schwimmen bin ich endlich wieder aufs Feld gefahren. Erstmals wegen U4-Sperre auch mit dem 58er hingebimmelt. Das werde ich beibehalten, dauert ein bisschen länger, ist aber schön durchs morgendliche Hietzing zu fahren.

Am Eingang zum Roten Berg ein wenig Schlammgatsch, der aber dank Steinplatten trocken überwunden werden kann. Am Feld war der Boden oberflächlich erstaunlich trocken, was aber sofort mit einem Blick auf die ganze Anlage auffiel, war das wuchernde Grün, das ein wenig zu dampfen schien. Aber irgendetwas kam mir komisch vor. Später bin ich draufgekommen, dass zwar alles mögliche grün wuchert durch den vielen Regen, andererseits bleiben viele Pflanzen wegen fehlender Sonnenwärme im Wachstum zurück. Es wuchert also vieles in Kniehöhe.

So sind die Paradeiserpflanzen, von denen zwei übrigens unten angebräunt sind, zwar gewachsen, aber etliche sind noch nicht so groß und haben daher noch nicht einmal Blüten. Die zwei braunen Pflanzen hab ich vom welken Laub befreit, bin jetzt nicht sicher, ob ich die ganzen Pflanzen entfernen muss, falls es sich um diese Tomatenfäule (Viruserkrankung) handeln sollte. Meine Paradeiser stehen heuer nicht in Gruppen zusammen, darüber bin ich jetzt ganz froh. Ich muss mich schlau machen.

Die Stangenbohnen wurden nicht von Schnecken aufgefressen, sind aber auch erst einen Meter hoch am großen Gerüst, aber egal. Mir kam ein bisschen vor, dass es am Roten Berg weniger geregnet haben könnte als bei mir im achten Bezirk.

Als ich am Feld war kamen hintereinander die Nachbarn Manfred und danach Esther, beide haben gleich fleißig zu jäten begonnen. Ich hab nur unten beim Mangold gejätet, weil ich ein bisschen ratlos war - und vom Schwimmen auch für größere Aktionen zu müde. So habe ich ein Grazer Krauthäupel geerntet und dort gleich zerteilt, um nicht Ohrenschlüpfer in meine Wohnung zu transportieren wie Esther das gelungen ist. Gut, dass sie die Geschichte erzählt hat. Dann hab ich die drei noch verbliebenen riesigen Kohlrabi geerntet und ein paar winzige orange Tomaten gepflückt.

Fazit: Ich muss alles möglichst zügig durchjäten, vorne die Böschung mit der Sichel wieder zurückschneiden, die zwei Paradeiser eventuell entfernen und nachsäen (Radieschen, Pflücksalat...). Der Wetterbericht für die kommende Woche ist eher frustrierend, denn es soll kälter werden und regnen. Mein Gemüse muss ich vorerst weiter am Markt kaufen, aber ich hoffe, nicht den ganzen Sommer lang.
Highlight des tages: Eine mittelgroße Weinbergschnecke, die auf einmal aus Esthers Gießkanne rausgeschleimt kam, zu beobachten. Sie schleimte aus der Kanne heraus, dann über den Griff an der Kannenseite runter ins Gras.



Montag, 29. Juni 2009

Schlechtwetterprogramm

Am Freitag vor einer Woche war ich zuletzt am Feld und habe es - in meiner Erinnerung jedenfalls - recht gut gejätet verlassen. Seither regnet es täglich, mal mehr, mal weniger. Bei den Regenmengen, die inzwischen heruntergekommen sind, hat es erst wieder Sinn, Feld und Parzelle zu betreten, wenn es mindestens drei trockene Tage hintereinander gegeben hat.
So denke ich ein wenig bang, aber auch ein wenig schicksalsergeben an den Roten Berg, der hoffentlich nicht völlig weggeschwemmt ist. Wenn ich aber sehe, was der Regen in meinem Garten anrichtet, habe ich ein unangenehmes Gefühl. Dioe Schneckenpopulation ist nicht nur explodiert wie eine Bombe, die Viecher sind auch völlig durchgeknallt. Schnecken hängen auf 1,80 Meter Höhe in einer Tomatenpflanze, vier Riesenexemplare hängen in einem Thymian (!)töpfchen. An den Stangenbohnen neben der Gartentür, verschwinden Nacht für Nacht von unten die Blätter. Die Zucchinipflanzen im Hochbeet schrumpfen ebenfalls dahin.
Die Schnecken sind aber nicht die einzigen Irrläufer. Verwirrte Ameisen laufen über meinen Schreibtisch, über die Fensterbänke, ins Vorzimmer.

Ich hoffe, der Juli entwickelt sich bald zu einem trockenen, heißen Traumsommer.

Sonntag, 14. Juni 2009

P.S.

Nicht dass Ihr glaubt, ich war inzwischen untätig. Am Donnerstag (Fronleichnam) war ich um halb zehn am Feld, Esther kam gleich nach. Von ihr hab ich drei Tomatenpflänzchen bekommen, davon mindestens zwei Grüne Zebras. Die wurden natürlich sofort gepflanzt.

Dann hab ich im oberen Bereich gejätet und mit Esthers Hilfe meine Petersilienreihe identifiziert, allerdings ist die vernichtet, ich bin wioe Esther drauf rummarschiert.
So ist das mit dem Jäten und Arbeiten,manche Kulturen brauchen einfach etwas länger bis sie herauskommen und das Unkraut wächst inzwischen und dann geht man halt doch rein und jätet und hofft, dass man nix zertrampelt.
Nun werde ich nachsäen, ist zwar spät, aber bis Oktober wird ja wohl Petersilie zu ernten sein.
Pflücksalat hab ich auch gesät, vorne noch den Boden gelockert und alles schön gegossen. Einem nachbarn haben die Schnecken alle Stangenbohnen bis auf den Stängel kahl gefressen, hoffentlich passiert mir das nicht auch.

Kommende Woche gieße ich die große Parzelle einer Nachbarin in der ersten Reihe, die Woche danach Esthers Parzelle. Das ist kein großer Aufwand im ersten Fall, denn da gibt es in der Parzellenmitte einen guten Weg, wo man mit dem Schlauch rein kann.
Bei Esther wird per Kanne gegossen und nachdem es nur ein paar Tage sind, mach ich das auch gerne. Aber erst einmal abwarten, wie dann das Wetter wird, die kommende Woche soll es ja sommerlich heiß und schön werden.

Am Samstag war ich um 8.15 am Feld und überraschenderweise alleine. Ich hab oben mit der Sichel ein wenig die Böschung zurückgeschnitten und entdeckt, dass einige Stangenbohnen schon etwas angeknabbert sind. Hoffentlich wird das bis Montag nicht schlimmer, da werde ich nämlich um jedes Pflänzchen einen Schneckenzaun bauen.
geerntet hab ich Rucola, Eichblattsalat, Radieschen (weiße Eiszapfen und normale Rote) und zwei Kohlrabi.
Die kleinen Tomaten brauchen nun alle gut Sonne, damit sie tüchtig wachsen, auch die Zucchini. Die Gurken machen mir ein wenig Sorgen, wie jedes Jahr. Die Pflänzchen waren kräftig und sind am Hauptstamm alle ziemlich trocken. Ich gieße sie brav, kann nur hoffen, dass sie es packen. Vielleicht taugt ihnen auch der Wind nicht, wir werden sehen.

Am Montag nehme ich eine der Tomaten von hier mit, vielleicht überlebt sie es, hier im 8. Bezirk ist es für Tomaten definitiv zu schattig. Durch die intensive Kompostnahrung ist sie elendslang, aber ganz dünn.
Heute muss ich arbeiten und bleibe bei der Hitze, die zu erwarten ist auch gern zuhause. Wie ich gestern gesehen habe, ist die Erde am Roten Berg schon nach einer recht dünnen trockenen Schicht noch gut feucht, sodass Gießen gar nicht so dringend ist. Mit den kannen zu den einzelnen Paradeisern und Zucchini gehen und die Aussaat gießen reicht noch völlig.

Ich genieße die frische Luft am Morgen, das Grün und die Ruhe am Roten Berg übrigens wieder sehr, mit den Arbeiten mache ich mir keinen Stress und es geht auch gemütlich was weiter und freue mich auf einen langen schönen Sommer. Morgen fotografiere ich wieder einmal.

Montag, 8. Juni 2009

Die letzten Bohnen sind eingezogen

Heute hab ich vorgezogene Stangenbohnen mit aufs Feld gebracht, die ich eigentlich in der Stolzenthalergasse ansiedeln wollte. Aber das Risiko, dass sie dort von Schnecken gefressen werden, ist mir einfach zu groß.
Drei Feuerbohnen, zwei Forellenbohnen und auch eine Prunkwinde wurden eingepflanzt und mit Stangen versehen.

Hier der obere Teil der Parzelle.



Diese Tomatenpflanze steht am Beginn der Parzelle. Die Steinkreise, die den Pflanzen Wärme geben sollen, hab ich von Esther übernommen, die werde ich noch weiter kultivieren. Links und rechts hinter der Tomate die Reste zweier Basilikumpflanzen, meine bislang einzigen Schneckenopfer. ist die Mehrzahl von Basilikum eigentlich Basilika :-) ?



Im oberen Teil kommen schön langsam die Pflänzchen heraus, hier Karotten oder Gelbe Rüben.



Der untere Parzellenteil von der Mitte aus betrachtet. Das sieht schon ganz gut aus, die Kartoffeln fühlen sich scheinbar wohl zwischen den Buschbohnen, die Salate sind wunderschön und die Kohlrabi ganz schön groß.

Freitag, 5. Juni 2009

Jäten, lockern und schauen

Nachdem ich heute ein bisschen verschlafen und dann auch noch ewig herumgebrodelt hab, war ich erst um 10.30 am Feld.
Aber ich hatte heute ohnehin nur vor, das zweite Beet zu jäten. Das hab ich auch gemacht, nur im Bereich der Dille hab ich nichts gemacht, denn ich seh sie einfach nicht. Und ich möchte auf keinen Fall die Dille ausjäten.

Dann hab ich die letzten zwei Kürbisse noch gut untergebracht und mit den Lannen schön gegossen, wo ich es nötig fand. Im Grunde ist der Boden unter einer dünnen trockenen Schichte ohnehin noch feucht genug. Ich gieße gern mit den Kannen und möchte gern so wenig wie möglich gießen. Mit der Kanne lässt sich das indivdiueller gestalten, es ist halt eine ziemliche Lauferei, aber das macht nichts.

Am Schluss habe ich noch Rucola und einen Eichblattsalat geerntet und mir gerade eben eine große Schüssel Salat gemacht. Der Salat ist heuer wunderbar, nicht ein Löchlein , schöne glänzende Blätter, auch der Grazer Krauthäupel entwickelt sich gut.

Morgen mache ich Pause, am Sonntag fahre ich eventuell raus, aber nur, wenn ich Zeit habe, weil Esther da ist. Am Montag möchte ich morgens auf jeden Fall raus. Ich hoffe, ich vergesse dann auch die Kamera nicht - so wie leider heute.

Donnerstag, 4. Juni 2009

Alte Knochen und halbstarke Saatkrähen

Nachdem ich mich nun fast vier Wochen mit einer Erkältung herumgeschlagen habe, bin ich wieder fit. Weil ich so lange auch nicht schwimmen gehen konnte, was ich normalerweise viermal die Woche tue, bin ich spürbar steif in den Knochen.
Das merke ich aber erst jetzt, nachdem ich wieder zuhause bin und einen vierstündigen Vormittagsbesuch am Roten Berg hinter mir habe.

Die häufigen Regenfälle haben mich zuletzt auch noch davon abgehalten, hinauszufahren. Letzten Sonntag war ich zwar dort, hab aber aufgegeben, weil der Boden so gatschig war, dass ich selbst barfuß riesige Erdfladen an den Füßen hatte. An Schuhe war gar nicht zu denken. Und nachdem der Boden auch ganz schön kalt war, bin ich wieder heimgefahren.
Eine nette Nachbarin hat mir noch geholfen meine Karottenreihen und die Roten Rüben zu identifizieren. Ich muss sagen, die Saat lässt sich Zeit, aber heute konnte ich wenigstens im oberen Bereich mit dem Jäten beginnen. Das ging dafür sehr schön. Durch die Bodenfeuchtigkeit lassen sich die kleinen Gräser, Disteln etc. mitsamt Wurzeln schön aus der Erde ziehen. Nur für hartnäckige Wicken oder unerwünschte Minze braucht man einen Unkrautstecher.
So habe ich meine Karöttchen, Rote Rüben, Gelbe Rüben und die selbstgesäten Mangoldreihen einigermaßen freigelegt, den Boden gelockert und mit den Gießkannen gegossen.
Vor dem Bohnenzelt, das ich heuer nicht ganz so breit anlege, weil das nicht nötig ist, habe ich die mitgebrachten, selbstgezogenen Gurkenpflanzen gesetzt, wurde auch Zeit. Vier kleine Gruben geschaufelt, eingeschlämmt, Kompost rein und ich hoffe die Gurken machen sich. Zwei niedrigere Stangen hab ich links und rechts platziert, dazwischen werde ich ein großmaschiges Gitter oder ein Netz zum ranken spannen, das hat letztes Jahr gut funktioniert.

Im Mittelbereich habe ich zwei Hokkaido- und zwei Zapaliti-Kürbisse gepflanzt, hab den Boden gelockert, die Pflanzen (Paradeiser, Stangenzeller, Salate, Kürbisse, Zucchini) mit den Kannen gegossen.

Dann war ich schon ein bissl lahm im Kreuz, bin aber noch nach vorne und habe dort im ersten Beet gehackt, abschließend hab ich vorne das zweite Beet mit dem Schlauch gegossen. Dort tummelt sich noch Unkraut und wird - so das Wetter mitspielt - morgen gejätet. Das Wetter war heute übrigens ideal für meine Vorhaben. Eher kühl, bewölkt, aber kein Regen, ein leichter Wind ging. Das ist super, wenn man fast vier Stunden vor sich hinarbeitet.
Eine nette Nachbarin hat mir Rucola geschenkt, meiner ist noch nicht ganz so weit. Den Rucola gibts heute abends als Salat mit Mozzarella und Kürbiskernöl oder so. Während sich an den Tomaten meiner Mutter in Salzburg schon massenweise Früchte zeigen, geht es am Roten Berg heuer ein bissl langsam.
Die Nachbarin heute meinte, sie hätte das Gefühl, die Pflanzen halten grade bissl den Atem an und dass sie jetzt Sonne bräuchten. Kommt mir auch so vor. ich hoffe also, die nächsten Wochen werden richtig sommerlich.

Hier der mittlere Bereich (= 3. Beet), wo ich heuer Paradeiser, Salate, Zucchini etc. bunt durcheinanderwürfle.



Und hier das Comeback des Stangenbohnenzeltes in komprimierter Form und ein Stück weiter vorne. Deshalb rechne ich mit 6 bewachsenen Stangen, je zwei Neckargold, zwei Blauhilde und zwei Prunkbohnen. Morgen werde ich noch ein kleines Dreierzelt bauen, wo ich drei Forellenbohnen pflanze, die ich zuhause vorgezogen habe.



Abschließend muss ich noch sagen, dass ich kurz vor 8 am Feld war und mir vorgenommen habe, alles schön langsam zu machen, weil ich mich nicht überanstrengen soll. Ich hab nur eine kleine Pause gemacht, weil das Arbeitstempo so entspannt war, hab die Augen zugemacht, den Vögeln zugehört, die frechen Krähen beobachtet und es war ein richtig schöner Vormittag.
Auf einer Leitung saßen zwei erwachsene Saatkrähen und ein Teenager, der immer den Schnabel aufgerissen und elend gekrächzt hat, weil er wohl gefüttert werden wollte. Die Tonlage war aber so jammerlappig, dass selbst ich nicht darauf eingegangen wäre. Die Eltern sahen jedenfalls eher genervt drein, scheinbar war das ganze eine Futtersuchstunde.

Samstag, 23. Mai 2009

Kraut und Paradeiser

Heute wieder einmal ohne Kamera unterwegs, dafür aber um 10.30 am Feld. Eigentlich eine gute Zeit, aber schon ziemlich warm. Nachdem ich noch immer krank bin und mich laut Ärztin schonen soll, geht jetzt alles ein wenig langsam und in kleinen Portionen weiter. Das hat aber auch was Gutes, denn durch die Langsamkeit wird man konzentrierter und achtsamer und das ist gerade für mich eine sehr gute Übung.

Ich hab heute zwei Zuckertraubepflänzchen für Esther und zwei für mich mitgenommen und ein paar winzige Krautpflänzchen, ein Experiment.
Zuerst hab ich mit meiner kleinen Miraculix-Sichel am Parzellenbeginn Gras, Wermut und Brennesseln entfernt, denn das ist ein Paradies für Schnecken. Ich habe alles in einen großen schwarzen Müllsack gestopft, um es dann mitzunehmen und außerhalb der Anlage zu entsorgen.

Dann hab ich im ersten Beet gehackt, gejätet, gelockert. Eine Zuckertraube gepflanzt, Paprika und Paradeiser angebunden und anschließend gegossen.
Im zweiten Beet habe ich einige Buschbohnen begrüßt und die Erdäpfel kommen auch schon durch, sonst aber ist leider noch nicht viel zu sehen. Abgesehen vom Unkraut.

Abschließend hab ich die ganze Parzelle mit dem Schlauch gegossen und bin gegangen, es war inzwischen schon sehr heiß geworden und ich war aauch müde.
Morgen werde ich mich bemühen eine Stunde früher rauszukommen, um zu jäten und ein paar Pflänzchen zu pflanzen. Hoffentlich sehe ich Esther mal wieder.

Donnerstag, 21. Mai 2009

Mittwoch, 20. Mai 2009

Der frühe Vogel geht zu Fuß

Nachdem ich seit der legendären Paradeiserübergabe am Dienstag vor zwei Wochen krank war, bin ich heute erstmals zum Roten Berg, noch immer verschnupft und nicht ganz fit. Aber ich bin um 5 von alleine munter geworden und nachdem ich Paradeiser und Paprika schon halb im Fieberwahn gepflanzt hatte, wollte ich schauen, ob eh alles in Ordnung ist.



Ich war nicht die Erste...



Von hier sieht alles gar nicht so schlecht aus, nur wer genauer schaut, sieht das Unkraut, das aufgrund der feuchten Witterung in den letzten Tagen überall den keimenden Pflänzchen auf die Pelle rückt. Da ich aber wirklich noch klapprig bin und vor allem Boden und Gras vom Tau waschelnass waren, hab ich nur geschaut. Esther war so lieb und hat mir meine selbstgezogenen Kohlrabipflänzchen genau dort hingepflanzt, wo sie sein sollten und sie hat ihnen noch kleine Steinkreise gelegt, die sie wärmen sollen. Hübsch sieht das aus und ich bin wirklich froh, so eine liebe Nachbarin zu haben.



Das Basilikum, das ich zu Beginn zu den kleineren Paradeisern gepflanzt habe, schmeckt den Schnecken vorzüglich. Ich hatte es nicht anders erwartet. Beim nächsten Besuch muss ich gleich zu Beginn den hohen Graswall zu Beginn meiner Parzelle mit der Sichel schneiden, da fühlen sich die Schnecken pudelwohl und so leicht will ich es ihnen nun auch wieder nicht machen. Außerdem ist der Zugang jetzt nur rechts möglich, wo es aber auch wegen der Wasserleitung manchmal ganz schön schlammig ist.



Dass ich die ersten Pflänzchen heuer abends so rasch gepflanzt habe, sieht man ihnen überhaupt nicht an. Die entwickeln sich alle bestens, alle hab ich damals mit Kompost versorgt, gut gegraben, gut angegossen. Und weil ich mit der ganzen Partie ein bisschen reingerückt bin, vor allem mit den Salaten, schauen die super aus. Auch die zusätzlichen Grazer Krauthäupel, die wir noch von Frau Bruno geschenkt bekamen, entwickeln sich oben bei den anderen Paradeisern gut. Dort möchte ich heuer eine richtige Mischkultur mit Kraut, Salaten, Paradeisern, Stangenzellern und Kräutern machen.
Aber erst brauch ich nicht groß reden, erst muss ich jäten, damit die armen Keimlinge alle rauskommen. Und übrigens. Der erste 55B zur Rohrbacherstraße geht am Feiertag erst um 6.38 von Ober St. Veit weg. Ich war aber schon um 6 Uhr da. Deshalb bin ich von der U-Bahn also zu Fuß zum Roten Berg spaziert.

Warum dieses Posting vom Blogger auf Mittwoch datiert wird, ist mir ein Rätsel, geschrieben hab ich es natürlich, wie auch das nächste, am Donnerstag.

Montag, 11. Mai 2009

Es grünt so grün

Beim Blick aus meiner Gartentür bietet sich derzeit dieses Bild. Am Ende winkt freundlich der Spaten, weil ich dort experimentell im Halbschatten Kürbis und Zucchini anbauen werde, umgeben von Senfsaat, die dieses vernachlässigte Bodenstück lockern soll.


Zwar zeigen sich bei genauerem Hinsehen noch kahle Flecken, aber vom Küchenfenster aus, sieht die Wiese nicht schlecht aus. Das steinharte Stück Boden spatentief umzugraben, hat fast eine Woche gedauert. Dann ist meine Mutter auf Brettern drübergewuselt und wir haben gesät. Jetzt wird das Stück brav beregnet, vor allem um Willi erfolgreich daran zu hindern, sich reinzulegen. Das darf er später natürlich, aber jetzt wärs blöd.



Hier ist es doch viel hübscher oder etwa nicht, mein Alter?

Freitag, 8. Mai 2009

1-2-3

So kämpft sich ein Kürbis ins Leben





Meine Babies

Diese Palette hier ist für das mittlere Parzellenstück, Zucchini, Hokkaido- und Zappalito-Kürbis und Gurken



Die selbstgezogenen Zuckertrauben


Eine Zucchini


Ein stecknadelgroßes Weißkraut in spe, auf das ich mich besonders freue


Eine Gurke

Lazy Friday

Bin heute um 8 Uhr mit schmerzendem Schienbein (Zerrung) frühmorgens aufs Feld, in erster Linie um zu gießen. Den Pflänzchen geht es recht gut, ich hab sie nach Esthers Vorbild auch noch mit zerdrückten Eierschalen gedüngt. Mutter und Tante haben für mich gesammelt. Ich glaube, auch den Schnecken werden die scharfen Eierschalen nicht gefallen, wobei diese Pflänzchen heuer nicht so gefährdet sind, weil nicht ganz unten gepflanzt.

Ganz unten kommen heuer Paradeiser hin, eventuell auch Kraut und Stangenzeller. Dort scheint allerdings ein Ameisennest zu sein, ob das irgendwie negativ ist? ich muss mich schlau machen.

Nach dem Gießen hab ich mich oben hingesetzt und geschaut, ob ich schon Saatreihen sprießen sehe. Sehr viel ist nicht los, muss ich sagen. Nur der Rucola zeigt sich schon als Pünktchenlinie, aber den hab ich ja erst selbst gesät.
Dann wollte ich noch Unkraut jäten, da aber von den Saatreihen noch nichts zu sehen ist, hab ich das lieber gelassen. Am Ende hol ich beim Jäten noch das Saatgut mit heraus. So hab ich zum Abschluss noch mit dem Schlauch gegossen und bin heimgefahren.

Zuhause hab ich ein kleines Kistchen mit Rucola vorbereitet, vielleicht taugt es dem ja auch in den zwei Stunden Mittagssonne. Die kleinen Zuckertraubepflänzchen machen sich gut, Gurken, Zucchini und Kürbisse lugen schon aus den Töpfchen und auch das Kraut zeigt sich.
Es ist wirklich sehr nett, die Pflänzchen selbst zu ziehen.

Heuer befindet sich das freie Parzellenstück für Kürbis, Zucchini, Gurken etc. in der Mitte. Ich hab dort bis jetzt die Steckzwiebeln untergebracht und eine Reihe Löwenmäulchen, von denen ich aber noch nicht weiß, ob sie noch keimen.



Hier haben wir Beet Nr.1 mit Salatpflänzchen, Porree, Kohlrabi und Sellerie. Die Pflänzchen entwickeln sich recht gut.

Samstag, 2. Mai 2009

Außenstelle Stolzenthalergasse



Im Hochbeet sind gepflanzt zwei verschiedene Zucchinisorten (grün gerippt und gelb), Eier- und Cocktailtomaten, Porree, Knollenzeller, in der Ecke ein Muskatkürbis, eine Gurke werd ich wohl auch noch reinschwindeln.
Das Hochbeet war ursprünglich zur Abgrenzung geplant, denn eigentlich sind die Bedingungen für den Gemüseanbau im Hinterhof nicht gut, aber irgendwie hab ich den Verdacht, dass die Zucchini gar nicht so viel Sonne brauchen. Warten wirs ab.

Frühstück am Roten Berg

Nach dem Frühschwimmen im Stadthallenbad hab ich mir schnell noch ein weckerl gekauft und war schon kurz nach 9 Uhr am Roten Berg. Erstaunlicherweise wieder alleine, wobei ich nicht vergessen darf, es ist erst Anfang Mai.
Nachdem mein Weckerl verzehrt war, habe ich ein bisschen zufrieden ein- und ausgeatmet und die Pflänzchen mit Wasser aus der Tonne gegossen. Danach hab ich mich auf die Suche nach den Sojabohnenreihen gemacht, aber da wo sie sein sollten, fand ich nur eine Bohne. Vielleicht hab ich sie eh schon neulich eliminiert. Dort hab ich nun zusätzlichen bunten Mangold gesät, wie auch oben vor den Karotten.
Vor den Buchbohnen hab ich eine Reihe Ruccola gesät und unter den Zwiebeln eine Reihe Löwenmäulchen.
All das wurde natürlich auch begossen.

Dann hab ich am Parzellenbeginn den Meter vorbereitet, wo Paradeiser und Kohl hinkommen sollen. Dann hab ich die Saatreihen mit dem Schlauch gespritzt.
Esthers Freund helmut ist gekommen und hat mir netterweise angeboten, das gestern umgegrabene Schollenstück zu zerkleinern. Er war dann auch der Ansicht, dass die Brocken sehr hart sind, aber er hat es prima hingekriegt. Das war wirklich sehr nett.

Weil ihr vielleicht langsam wissen wollt, was alles angebaut wird in meinen vier Beeten, hier einmal ein Plan, der sich noch leicht ändern kann. Es sind auch noch ein paar Platzierungen offen aber man muss ja einmal anfangen.

Also. Fangen wir am Fuße der Parzelle mit dem Beet Nr. 1 an, ihr erinnert euch, zwei Meter breit.
Zu Beginn werde ich nach den Eisheiligen drei kleinere Paradeiser pflanzen, dazu Knoblauch, Basilikum, evtl. noch dahinter eine Reihe Spinat säen.
Diese Stelle ist jetzt noch frei und einen guten meter tief. Der rest des ersten Beetes ist schon fertig bepflanzt mit:
- einer Reihe Sellerie
- einer Reihe Porree,
- zwei Reihen Eichblattsalat und Kohlrabi gemischt
Dahinter habe ich eine Reihe Ruccola gesät.

Dann beginnt das zweite Beet mit
- drei Reihen Buschbohnen zwischen die ich ein paar Erdäpfel vergraben habe (als Nachfolgefrucht plane ich hier Stangenzeller)
- eine Reihe Dille
- eine Reihe Mangold
- eine Reihe Radieschen (als Nachfolgefrucht plane ich hier Fenchel)
- zwei Reihen Ex-Soja jetzt ebenfalls Mangold (bunter)

Beet Nr. 3 ist die Freifläche ohne Saatreihen:
Hier werde ich unten Paradeiser, Weißkraut und Kapuzinerkresse pflanzen.

darüber eine Reihe Löwenmäulchen.

Darüber fünf Reihen Zwiebeln (heuer endlich einmal schön gesteckt), darüber kommen wahrscheinlich 2-3 Zucchinipflanzen.

Beet Nr.4
- drei Reihen Karotten mit Mangold dazwischen
- eine Reihe Pastinaken
- eine Reihe Petersilie
- eine Reihe Gelbe Rüben
- zwei Reihen Rote Rüben

- eine Reihe Gurken (wieder am Spalier)
- dahinter am Ende der Parzelle Stangenbohnen (Blauhilde, Neckargold, Forellenbohne, Feuerbohne)

Ganz hinten und dazwischen wo ich sie unterbringe Kürbispflanzen (Zapallito, Hokkaido, Muskat) und Paprikapflanzen.

Ganz schön viel, was?
Wenn man jetzt so vor der Parzelle steht, glaubt man das noch nicht, aber bald wird alles sprießen und gedeihen.

Freitag, 1. Mai 2009

Tag der Arbeit

Nachdem am 25. April schon Parzellenübergabe war, hier mein erster Bericht für alle Verwandten und Freunde in allen Himmelsrichtungen.

Am Samstag waren meine Mutter und ich den ganzen Tag bei einem sehr lustigen Buchbindekurs. So bin ich gegen 17.30 schnell mit der U4 noch zur Parzellen- und Pflanzenübergabe gesaust. Leider hatte ich keine Kamera dabei, denn es der Rote Berg war geradezu gestürmt von fleißigen Gärtnerinnen und Gärtnern.
Weil ich müde war und auch vor Einbruch der Dunkelheit fertig sein wollte, hab ich ganz pragmatisch das unterste erste Beet bepflanzt mit Porree, Kohlrabi, Eichblattsalat, Sellerie. Erdäpfel und Steckzwiebel habe ich mitgenommen.

Am Mittwoch gegen Mittag bin ich wieder hinaus, um mir einen Überblick zu verschaffen, den Pflanzplan zu studieren und die Saatreihen zu identifizieren. Esther war auch da und hat schon einiges Hübsches gemacht, was ich aber leider nicht zeigen kann, da schon wieder ohne Fotoapparat unterwegs.

Und heute bin ich nicht nur ohne Kamera, sondern auch ohne Kleinwerkzeug aufgebrochen, den Spaten hatte ich aber leider dabei. Mit dem wollte ich für die Kartoffeln, Zwiebeln, Zucchini etc. umgraben, was sich als erster Fehler herausstellte. Denn als ich in der Mitte, wo heuer die frei zu bepflanzende Fläche angesiedelt ist, reinstach, ging das ziemlich hart, noch härter als in der Stolzenthalergasse. Unter einer dünnen trockenen Schicht war die Erde in schweren lehmigen Klumpen gebacken und ließ sich kaum zerkleinern. So hab ich umdisponiert und die Zwiebeln darunter in fünf Reihen gesteckt, den umgegrabenen Teil lasse ich ruhen, um ihn dann mit Mist und Kompost als Zucchiniwohnung vorzubereiten.

Erdäpfel hab ich zwischen die Buschbohnen gelegt und dann hab ich noch ganz vorne umgegarben, was erfreulicherweise leicht ging. Dort an den Beginn der Parzelle kommen Paradeiser hin, Paradeiser und Kraut.

Für alle, die es noch nicht oder nicht mehr wissen, meine Parzelle ist 2 Meter breit und 20 Meter lang. Ich werde sie heuer in vier "Beeten" bearbeiten und jedes Beet einzeln vorstellen.

Morgen fahre ich nach dem Schwimmen wieder hinaus, wobei ich mir für morgen meditative Arbeit vorgenommen habe, Steine klauben, erstes Beet mit Grubber und Unkrautstecher schön fein säubern, Paradeiserpflöcke einschlagen, gießen. Mal schauen, was ich morgen dann wirklich berichte.

Samstag, 28. März 2009

Los gehts!


Am ersten Märztag ohne arktische Temperaturen bin ich heute in der Stolzenthalergasse sofort ins Freie und habe mit dem Schneiden und Entfernen von verwelkten Staudenresten und Blättern begonnen. Nachdem ich mir für heuer vorgenommen habe, langsam, langsam, langsam zu arbeiten, dabei aber tief ein- und auszuatmen und vor mich hinzulächeln, habe ich heute nur einen kleinen Flecken Erde grob gesäubert.
Morgen soll es wieder regnen, aber ab Mitte nächster Woche soll der Frühling endlich da sein. Dann kommt ein zweites Ausputzen und Ausklauben von Steinen und Steinchen und dann ein Lockern der Erde. Danach gehts weiter zum nächsten Flecken. Wie ein Muli werde ich mich genügsam und wortkarg durch den Garten wühlen, die besondere Herausforderung wird sicher die Anlage eines kleinen Schattenrasens.
Mit mir fleißig am Werken war natürlich mein pelziger Gärtnerkumpel, der sich vor dottergelben Krokussen breit macht.