Montag, 29. Juni 2009

Schlechtwetterprogramm

Am Freitag vor einer Woche war ich zuletzt am Feld und habe es - in meiner Erinnerung jedenfalls - recht gut gejätet verlassen. Seither regnet es täglich, mal mehr, mal weniger. Bei den Regenmengen, die inzwischen heruntergekommen sind, hat es erst wieder Sinn, Feld und Parzelle zu betreten, wenn es mindestens drei trockene Tage hintereinander gegeben hat.
So denke ich ein wenig bang, aber auch ein wenig schicksalsergeben an den Roten Berg, der hoffentlich nicht völlig weggeschwemmt ist. Wenn ich aber sehe, was der Regen in meinem Garten anrichtet, habe ich ein unangenehmes Gefühl. Dioe Schneckenpopulation ist nicht nur explodiert wie eine Bombe, die Viecher sind auch völlig durchgeknallt. Schnecken hängen auf 1,80 Meter Höhe in einer Tomatenpflanze, vier Riesenexemplare hängen in einem Thymian (!)töpfchen. An den Stangenbohnen neben der Gartentür, verschwinden Nacht für Nacht von unten die Blätter. Die Zucchinipflanzen im Hochbeet schrumpfen ebenfalls dahin.
Die Schnecken sind aber nicht die einzigen Irrläufer. Verwirrte Ameisen laufen über meinen Schreibtisch, über die Fensterbänke, ins Vorzimmer.

Ich hoffe, der Juli entwickelt sich bald zu einem trockenen, heißen Traumsommer.

5 Kommentare:

Kate hat gesagt…

Oh mann, auch in Wien und ich dachte, die Schneckenplage gäbes es nur in Venedig. Ich war ja die letzte Woche über dort am Lido und hatte ein privates Zimmer von den Verwandten einer Kursleiterin gemietet. Das befand sich in deren Haus im Untergeschoss, d.h. es hatte Fenster, aber die fingen praktisch ebenerdig an und zum Eingang gingen ein paar Stufen hinunter. Tja. Erster Morgen, ich gehe aus meinem Zimmer in den Gang und wundere mich, was da liegt ... Schnecken!!! 4 fette Nachtschnecken ... iiiiihhhhhh!!! 3-4 habe ich jeden Morgen per Küchenpapier eingesammelt und in die Mülltonne geworfen. Eine hatte sich mal in der Küche bis auf die Arbeitsplatte hochgearbeitet und ich hoffe ehrlich, dass sich nicht irgendwo hinterrücks auch noch eine bei mir ins Gepäck geschlichen hat. Bäh.

Dort auf dem Lido ist die Luft super feucht, ca. bei 90% (die hatten da so ein Hygrometer an der Wand), manchmal 95%, da fand ich es dann schon schwer zum atmen. Nachts hat es auch immer geschüttet, nur tagsüber wurde es dann meist ganz schnell heiß. Und feucht. Mir soll nochmal einer erzählen, dass Bangkok ein Problem sei, vonwegen feucht und heiß. Asien kennt wenigstens Klimaanlagen. Venedig und Lido fand ich viel schlimmer.

Christine hat gesagt…

Wie bitte? Nacktschnecken in Venedig? Ekelhaft.
Heute hab ich in der Früh die Gartentür aufgemacht und meine Clivia, die erstmals seit drei Jahren wieder zwei riesige Blütenstängel entwickelt hatte, war geschändet. Ein Stängel, an dem die großen Knospen sitzen, war durchgefressen.
Und damit ist jetzt Schluss mit meinem Mitgefühl. Morgen kaufe ich Ferramol Schneckenkorn, das ist ein natürliches Präparat, das sogar im Bio-Landbau eingesetzt werden darf und das vor allem für andere Tiere nicht schädlich ist. Es sei denn sie fressen eine Packung davon, wie es ein Hund in St. Pölten getan hat, der ist daran gestorben.
Ich will meinen Garten frei von Nacktschnecken und Dickmaulrüsslern, denn sonst kann ich ihn echt brachliegen lassen.

Gestern hab ich vier Löwenmäulchen gekauft und ausgepflanzt, die mag ich eh so gern und die Schnecken lassen sie in Ruhe.

Wie es auf der Parzelle aussieht, bleibt spannend. Gestern der erste Tag ohne Niederschläge und mit Sonne. Heute scheint sie auch, aber für Nachmittag sind schon wieder Gewitter angekündigt wie für die kommenden Tage.
Susan hat in ihrem Schlafzimmer (unterm Dach) eine Luftfeuchtigkeit von 87%, muss echt angenehm sein.
Ich spürs ein bissl mit dem Kreislauf, aber ich trink viel Wasser und ess sehr leicht, aber es ist schon zach.
Hier in Wien haben schon viele Klimaanlagen, Susan hat eine in der Wohnung und eine im Büro. Das ginge auch gar nicht anders. In ihrem Büro kratzen sonst auch die Computer ab, weil es da viel zu warm wird.

Anonym hat gesagt…

liebe christine,

bin zurück!
eigentlich wollt ich morgen aufs feld, eh nicht zum gießen....möcht gern schaun, was alles gedeiht außer den schnecken!
wenn Du Dein schlechtwetterprogramm durchziehst, brauchst Du diese woche gar nicht mehr raus...
angeblich solls ja erst nächste woche wieder trockener werden.
werd mal ein paar blicke auf deine
parzelle werfen und dir berichten.

bis bald
gute nacht ohne schneckenträume
esther

Anonym hat gesagt…

hallooo!
war am feld..davor ist reine gatsch-und seenlandschaft, hinterm zaun gehts schon, auf unseren parzellen kann man trotz gestrigen wolkenbruchs gehen, barfuß empfehl ich. die tomate ganz vorn auf deiner parzelle ist gewaltig ge- wachsen, auch dem mangold gefällt das klima, die gurken beginnen schon zu blühen und die bohnen üben
sich im ranken, die reinste freude!
und deine weissen kohlrabi explodieren, wenn Du sie nicht bald
holst!

leider haben die schnecken bei mir die nächste delikatesse entdeckt, die zwei größten büschel pflücksalat sind dezimiert zu von schneckenschleim glitzernden fetzen
jetzt hab ich koriander transplantiert als schneckenzaun.
alle anderen maßnahmen zeitigten keinen erfolg. ob das was bringt?
am wochenende gibts schon die ersten buschbohnen zu ernten und vielleicht 2,3 cherrytomaten.

meine gelbe gartenbluse hab ich wiederx dort flattern lassen, jetzt liegt sie sicher im gatsch!
bin schon gespannt, wann wir uns wieder im garten sehn!

liegrü bis dann
esther

Christine hat gesagt…

liebe esther,

vielen dank für deinen bericht. vielleicht wage ich am samstag nach dem schwimmen am vormittag einen ausflug zum roten berg.
habe grad gesehen, dass es jeden tag regnen wird bis nächsten mittwoch - und weiter geht die prognose nicht.

ich nehm den fotoapparat mit, um alles zu dokumentieren und einen riesensack für die kohlrabi :-)

allerdings muss ich erst schauen, wie ich jetzt hinkomme, denn die U4 fährt ein paar tage nur bis hietzing.

die schnecken spinnen total, bei mir im achten haben sie im thymian und im rosmarin herumgeschleimt und gehen auch schon an die zitronenmelisse. ich habe heute acht stück (eine daumendick) über die mauer in den nachbarhof geschleudert, wo kein garten ist, nur efeu. das sollen die mal fressen.
morgen kaufe ich ferramol für den garten hier, es reicht einfach.

ich musste bei dir natürlich kein einziges mal gießen :-(
war am 19. Juni letztmals am feld, dann kam der regen...

hoffe, wir sehen uns bald, einstweilen liebe grüße, christine