Donnerstag, 4. Juni 2009

Alte Knochen und halbstarke Saatkrähen

Nachdem ich mich nun fast vier Wochen mit einer Erkältung herumgeschlagen habe, bin ich wieder fit. Weil ich so lange auch nicht schwimmen gehen konnte, was ich normalerweise viermal die Woche tue, bin ich spürbar steif in den Knochen.
Das merke ich aber erst jetzt, nachdem ich wieder zuhause bin und einen vierstündigen Vormittagsbesuch am Roten Berg hinter mir habe.

Die häufigen Regenfälle haben mich zuletzt auch noch davon abgehalten, hinauszufahren. Letzten Sonntag war ich zwar dort, hab aber aufgegeben, weil der Boden so gatschig war, dass ich selbst barfuß riesige Erdfladen an den Füßen hatte. An Schuhe war gar nicht zu denken. Und nachdem der Boden auch ganz schön kalt war, bin ich wieder heimgefahren.
Eine nette Nachbarin hat mir noch geholfen meine Karottenreihen und die Roten Rüben zu identifizieren. Ich muss sagen, die Saat lässt sich Zeit, aber heute konnte ich wenigstens im oberen Bereich mit dem Jäten beginnen. Das ging dafür sehr schön. Durch die Bodenfeuchtigkeit lassen sich die kleinen Gräser, Disteln etc. mitsamt Wurzeln schön aus der Erde ziehen. Nur für hartnäckige Wicken oder unerwünschte Minze braucht man einen Unkrautstecher.
So habe ich meine Karöttchen, Rote Rüben, Gelbe Rüben und die selbstgesäten Mangoldreihen einigermaßen freigelegt, den Boden gelockert und mit den Gießkannen gegossen.
Vor dem Bohnenzelt, das ich heuer nicht ganz so breit anlege, weil das nicht nötig ist, habe ich die mitgebrachten, selbstgezogenen Gurkenpflanzen gesetzt, wurde auch Zeit. Vier kleine Gruben geschaufelt, eingeschlämmt, Kompost rein und ich hoffe die Gurken machen sich. Zwei niedrigere Stangen hab ich links und rechts platziert, dazwischen werde ich ein großmaschiges Gitter oder ein Netz zum ranken spannen, das hat letztes Jahr gut funktioniert.

Im Mittelbereich habe ich zwei Hokkaido- und zwei Zapaliti-Kürbisse gepflanzt, hab den Boden gelockert, die Pflanzen (Paradeiser, Stangenzeller, Salate, Kürbisse, Zucchini) mit den Kannen gegossen.

Dann war ich schon ein bissl lahm im Kreuz, bin aber noch nach vorne und habe dort im ersten Beet gehackt, abschließend hab ich vorne das zweite Beet mit dem Schlauch gegossen. Dort tummelt sich noch Unkraut und wird - so das Wetter mitspielt - morgen gejätet. Das Wetter war heute übrigens ideal für meine Vorhaben. Eher kühl, bewölkt, aber kein Regen, ein leichter Wind ging. Das ist super, wenn man fast vier Stunden vor sich hinarbeitet.
Eine nette Nachbarin hat mir Rucola geschenkt, meiner ist noch nicht ganz so weit. Den Rucola gibts heute abends als Salat mit Mozzarella und Kürbiskernöl oder so. Während sich an den Tomaten meiner Mutter in Salzburg schon massenweise Früchte zeigen, geht es am Roten Berg heuer ein bissl langsam.
Die Nachbarin heute meinte, sie hätte das Gefühl, die Pflanzen halten grade bissl den Atem an und dass sie jetzt Sonne bräuchten. Kommt mir auch so vor. ich hoffe also, die nächsten Wochen werden richtig sommerlich.

Hier der mittlere Bereich (= 3. Beet), wo ich heuer Paradeiser, Salate, Zucchini etc. bunt durcheinanderwürfle.



Und hier das Comeback des Stangenbohnenzeltes in komprimierter Form und ein Stück weiter vorne. Deshalb rechne ich mit 6 bewachsenen Stangen, je zwei Neckargold, zwei Blauhilde und zwei Prunkbohnen. Morgen werde ich noch ein kleines Dreierzelt bauen, wo ich drei Forellenbohnen pflanze, die ich zuhause vorgezogen habe.



Abschließend muss ich noch sagen, dass ich kurz vor 8 am Feld war und mir vorgenommen habe, alles schön langsam zu machen, weil ich mich nicht überanstrengen soll. Ich hab nur eine kleine Pause gemacht, weil das Arbeitstempo so entspannt war, hab die Augen zugemacht, den Vögeln zugehört, die frechen Krähen beobachtet und es war ein richtig schöner Vormittag.
Auf einer Leitung saßen zwei erwachsene Saatkrähen und ein Teenager, der immer den Schnabel aufgerissen und elend gekrächzt hat, weil er wohl gefüttert werden wollte. Die Tonlage war aber so jammerlappig, dass selbst ich nicht darauf eingegangen wäre. Die Eltern sahen jedenfalls eher genervt drein, scheinbar war das ganze eine Futtersuchstunde.

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