Mit bangen Erwartungen bin ich heute zum Roten Berg gefahren, immerhin war ich seit dem großen Sturm Donnerstagnacht nicht mehr dort.
Aber alles war auf seinem Platz, keine Tomaten- oder Bohnenstange gefällt, selbst die Gartenschuhe hingen, wo sie immer hängen.
Aber die Parzelle! Büscheldick mit Unkraut überwuchert an manchen Stellen, wo ich mich eigentlich nicht mehr heraussehe, wann ich das jäten soll. Ob ich das noch schaffe.
Dazu die Tomatenschäden mit angefressenen Tomaten an der Pflanze, mit angefressenen Tomaten am Boden, keine Zucchini, kaum Wachstum bei den Stangenbohnen, dafür scheinbar Schneckenfraß in einem Meter Höhe.
Kein gutes Jahr und über allem hängt schon ein Ahnen vom Herbst, ganz im Ernst. Die Sonnenblumen sind in den letzten Tagen in Gruppen emporgeschossen, auch Topinambur am unteren Feldrand ist schon mannshoch.
Ich hab ein paar Buschbohnen, eine Paprika, drei Tomaten und viel Mangold geerntet, da mach ich jetzt dann gleich Strudel draus.
Dann hab ich mich in die Sonne gesetzt und erst einmal entspannt. Ich war dann so froh, einfach in der Sonne dazusitzen und schnell war der Gedanke da, dass ich es jetzt bald einmal einfach haben sollte im Leben, weil das Schwere und Schwierige der letzten Jahre ist mir einfach zu viel.
Was die Parzelle betrifft, so habe ich beschlossen, heuer keine Forderungen mehr an sie zu stellen. Ich glaube, dass sie Erholung braucht und die werd ich ihr geben. Ich werde also überall, wo abgeerntet ist, jäten, Gründüngung säen und den Boden verbessern.
Zum Regendilemma kamen heuer auch noch etliche Fehler meinerseits dazu. Zum Beispiel diese verfluchten Torftöpfchen, in denen ich manche Pflanzen gezogen hatte. Als ich sie kaufte, war ich mir bewusst, dass Torfprodukte erstens böse sind und zweitens hegte ich schon damals Zweifel. Es hieß, die Pflanzen würden die Torftöpfchen durchwurzeln, weil diese sich ohnehin auflösen würden. Tatsache ist, dass alle Pflanzen, die ich in diesen Töpfen ausgepflanzt hatte, extrem langsam bis gar nicht gewachsen sind und sich die Torftöpfe entgegen der dämlichen Versprechungen bis heute kaum aufgelöst haben.
Am Mittwoch fange ich mal wieder mit dem strategischen Jäten an.