Freitag, 30. Oktober 2009

Saisonende und gemischte Gefühle

Nachdem ich am Dienstag vor einer Woche in einer Mordsaktion endlich alle Karotten, gelben und roten Rüben, sowie Mangold abgeerntet habe, hatte ich schon einmal alle Stangen gebündelt und am Beginn der Parzelle deponiert. Ich hab gefürchtet, dass es regnen wird, wenn ich mit Esther am Freitag wieder kommen würde.

Aber dann kam alles anders. Am Freitag zu Mittag war ich draußen und das Wetter wurde eigentlich immer schöner. Nachdem Frau Bruno per E-Mail auch um zerkleinerung von Pflanzen gebeten hatte, hab ich damit begonnen, die Cosmea-Büsche auf meiner parzelle zu entfernen, die Blumen abzuschneiden und den rest zu zerkleinern. Am Ende hatte ich einen riesigen rosa Cosmeastrauß.
Dann ist Esther gekommen und ich hab ihr ein wenig geholfen, wir waren ganz schön beschäftigt und haben am Ende alles in ihr Auto verfrachtet. Esther hat mich heimgefahren und die Saison war abgeschlossen. Am nächsten tag hat mir Esther noch einen großen Sack Sand vorbeigebracht, sodass ich meine Karottenernte in Sand einmieten konnte.

Das Gartenjahr 2009 war sehr gemischt. Einerseits wie hier schon oftmals beklagt keine Tomaten, Zucchini, Gurken, Kürbisse, Paprika, andererseits ist das Wurzelgemüse sehr gut geraten, auch Mangold und Buschbohnen sowie Zwiebeln sind schön gewachsen und schmecken.
Frau Bruno und ihr Mann sind gesundheitlich leider angeschlagen, was mir sehr leid tut, denn die Organisation des Feldes mit über 70 ParzellenpächterInnen ist sicher nicht leicht und umfasst ja auch körperlichen Einsatz. Manchmal sind wir auch ein bisschen verwöhnt und kindisch unterwegs fürchte ich, die einen wollen dies, die anderen das und deshalb finde ich es sehr angenehm, mit Frau Bruno eine sanfte, ruhige "Chefin" zu haben, die aber eben auch ihre Grenzen hat. Eine verletzte Schulter wird nicht besser, wenn man keine Ruhe gibt oder geben kann. Ich hoffe jedenfalls, dass beide bald wieder fit sind und eine angenehme Winterzeit verbringen.

Ich freue mich schon auf das nächste Jahr, in dem ich bescheidener antreten möchte, sprich, ich werde keine Pflanzen kaufen, ich werde mich vor allem um die vorhandenen Saaten kümmern und versuchen, den Boden so gut wie möglich zu unterstützen.
Jetzt werde ich mich noch um meinen Garten in der Josefstadt kümmern, der mir sehr am Herzen liegt.

3 Kommentare:

krautgarten hat gesagt…

Hallo Christine,

auch bei uns gab es gemischte Gefühle beim Abräumen der Parzelle in München. Wir hatten den Oktober über die Furche etwas vernachlässigt, so kam z.B. der Rucchola nur spärlich. Wir freuen uns schon auf die kommende Saison und die Gedanken kreisen schon um den Pflanzplan.

Grüsse aus München
Michael

Anonym hat gesagt…

Liebe Frau Christine,

ich habe ihren Blog entdeckt und finde ihn sehr schön und interessant!

Ich bin Studentin der Meisterklasse an der Graphischen in Wien.
Ich möchte als Diplomarbeit (bis Ende Juni) ein Buch über Gärten/Balkone/Terrassen in der Stadt gestalten. Das Buch soll zeigen, welche "grünen Freiräume" sich Menschen in der Stadt geschaffen haben und warum.

Ich würde mich freuen wenn sie mir etwas über das Gärtnern in Wien erzählen könnten. (wie sie dazu gekommen sind, warum, usw) bzw wenn ich einen Blick in ihren Garten/Selbsterntefeld werfen dürfte oder sie viell. Personen kennen, die an einem Austausch interessiert wären.

Ich würde mich freuen, wenn sie mich kontaktieren! co.gleichweit@gmx.at
Liebe Grüße, Cornelia Gleichweit

Christine hat gesagt…

Hallo Michael und Cornelia,

ich entschuldige mich sehr für mein Schweigen. Hab hier einfach nicht reingesehen.

Liebe Grüße von mir, Christine