Montag, 29. Juni 2009

Schlechtwetterprogramm

Am Freitag vor einer Woche war ich zuletzt am Feld und habe es - in meiner Erinnerung jedenfalls - recht gut gejätet verlassen. Seither regnet es täglich, mal mehr, mal weniger. Bei den Regenmengen, die inzwischen heruntergekommen sind, hat es erst wieder Sinn, Feld und Parzelle zu betreten, wenn es mindestens drei trockene Tage hintereinander gegeben hat.
So denke ich ein wenig bang, aber auch ein wenig schicksalsergeben an den Roten Berg, der hoffentlich nicht völlig weggeschwemmt ist. Wenn ich aber sehe, was der Regen in meinem Garten anrichtet, habe ich ein unangenehmes Gefühl. Dioe Schneckenpopulation ist nicht nur explodiert wie eine Bombe, die Viecher sind auch völlig durchgeknallt. Schnecken hängen auf 1,80 Meter Höhe in einer Tomatenpflanze, vier Riesenexemplare hängen in einem Thymian (!)töpfchen. An den Stangenbohnen neben der Gartentür, verschwinden Nacht für Nacht von unten die Blätter. Die Zucchinipflanzen im Hochbeet schrumpfen ebenfalls dahin.
Die Schnecken sind aber nicht die einzigen Irrläufer. Verwirrte Ameisen laufen über meinen Schreibtisch, über die Fensterbänke, ins Vorzimmer.

Ich hoffe, der Juli entwickelt sich bald zu einem trockenen, heißen Traumsommer.

Sonntag, 14. Juni 2009

P.S.

Nicht dass Ihr glaubt, ich war inzwischen untätig. Am Donnerstag (Fronleichnam) war ich um halb zehn am Feld, Esther kam gleich nach. Von ihr hab ich drei Tomatenpflänzchen bekommen, davon mindestens zwei Grüne Zebras. Die wurden natürlich sofort gepflanzt.

Dann hab ich im oberen Bereich gejätet und mit Esthers Hilfe meine Petersilienreihe identifiziert, allerdings ist die vernichtet, ich bin wioe Esther drauf rummarschiert.
So ist das mit dem Jäten und Arbeiten,manche Kulturen brauchen einfach etwas länger bis sie herauskommen und das Unkraut wächst inzwischen und dann geht man halt doch rein und jätet und hofft, dass man nix zertrampelt.
Nun werde ich nachsäen, ist zwar spät, aber bis Oktober wird ja wohl Petersilie zu ernten sein.
Pflücksalat hab ich auch gesät, vorne noch den Boden gelockert und alles schön gegossen. Einem nachbarn haben die Schnecken alle Stangenbohnen bis auf den Stängel kahl gefressen, hoffentlich passiert mir das nicht auch.

Kommende Woche gieße ich die große Parzelle einer Nachbarin in der ersten Reihe, die Woche danach Esthers Parzelle. Das ist kein großer Aufwand im ersten Fall, denn da gibt es in der Parzellenmitte einen guten Weg, wo man mit dem Schlauch rein kann.
Bei Esther wird per Kanne gegossen und nachdem es nur ein paar Tage sind, mach ich das auch gerne. Aber erst einmal abwarten, wie dann das Wetter wird, die kommende Woche soll es ja sommerlich heiß und schön werden.

Am Samstag war ich um 8.15 am Feld und überraschenderweise alleine. Ich hab oben mit der Sichel ein wenig die Böschung zurückgeschnitten und entdeckt, dass einige Stangenbohnen schon etwas angeknabbert sind. Hoffentlich wird das bis Montag nicht schlimmer, da werde ich nämlich um jedes Pflänzchen einen Schneckenzaun bauen.
geerntet hab ich Rucola, Eichblattsalat, Radieschen (weiße Eiszapfen und normale Rote) und zwei Kohlrabi.
Die kleinen Tomaten brauchen nun alle gut Sonne, damit sie tüchtig wachsen, auch die Zucchini. Die Gurken machen mir ein wenig Sorgen, wie jedes Jahr. Die Pflänzchen waren kräftig und sind am Hauptstamm alle ziemlich trocken. Ich gieße sie brav, kann nur hoffen, dass sie es packen. Vielleicht taugt ihnen auch der Wind nicht, wir werden sehen.

Am Montag nehme ich eine der Tomaten von hier mit, vielleicht überlebt sie es, hier im 8. Bezirk ist es für Tomaten definitiv zu schattig. Durch die intensive Kompostnahrung ist sie elendslang, aber ganz dünn.
Heute muss ich arbeiten und bleibe bei der Hitze, die zu erwarten ist auch gern zuhause. Wie ich gestern gesehen habe, ist die Erde am Roten Berg schon nach einer recht dünnen trockenen Schicht noch gut feucht, sodass Gießen gar nicht so dringend ist. Mit den kannen zu den einzelnen Paradeisern und Zucchini gehen und die Aussaat gießen reicht noch völlig.

Ich genieße die frische Luft am Morgen, das Grün und die Ruhe am Roten Berg übrigens wieder sehr, mit den Arbeiten mache ich mir keinen Stress und es geht auch gemütlich was weiter und freue mich auf einen langen schönen Sommer. Morgen fotografiere ich wieder einmal.

Montag, 8. Juni 2009

Die letzten Bohnen sind eingezogen

Heute hab ich vorgezogene Stangenbohnen mit aufs Feld gebracht, die ich eigentlich in der Stolzenthalergasse ansiedeln wollte. Aber das Risiko, dass sie dort von Schnecken gefressen werden, ist mir einfach zu groß.
Drei Feuerbohnen, zwei Forellenbohnen und auch eine Prunkwinde wurden eingepflanzt und mit Stangen versehen.

Hier der obere Teil der Parzelle.



Diese Tomatenpflanze steht am Beginn der Parzelle. Die Steinkreise, die den Pflanzen Wärme geben sollen, hab ich von Esther übernommen, die werde ich noch weiter kultivieren. Links und rechts hinter der Tomate die Reste zweier Basilikumpflanzen, meine bislang einzigen Schneckenopfer. ist die Mehrzahl von Basilikum eigentlich Basilika :-) ?



Im oberen Teil kommen schön langsam die Pflänzchen heraus, hier Karotten oder Gelbe Rüben.



Der untere Parzellenteil von der Mitte aus betrachtet. Das sieht schon ganz gut aus, die Kartoffeln fühlen sich scheinbar wohl zwischen den Buschbohnen, die Salate sind wunderschön und die Kohlrabi ganz schön groß.

Freitag, 5. Juni 2009

Jäten, lockern und schauen

Nachdem ich heute ein bisschen verschlafen und dann auch noch ewig herumgebrodelt hab, war ich erst um 10.30 am Feld.
Aber ich hatte heute ohnehin nur vor, das zweite Beet zu jäten. Das hab ich auch gemacht, nur im Bereich der Dille hab ich nichts gemacht, denn ich seh sie einfach nicht. Und ich möchte auf keinen Fall die Dille ausjäten.

Dann hab ich die letzten zwei Kürbisse noch gut untergebracht und mit den Lannen schön gegossen, wo ich es nötig fand. Im Grunde ist der Boden unter einer dünnen trockenen Schichte ohnehin noch feucht genug. Ich gieße gern mit den Kannen und möchte gern so wenig wie möglich gießen. Mit der Kanne lässt sich das indivdiueller gestalten, es ist halt eine ziemliche Lauferei, aber das macht nichts.

Am Schluss habe ich noch Rucola und einen Eichblattsalat geerntet und mir gerade eben eine große Schüssel Salat gemacht. Der Salat ist heuer wunderbar, nicht ein Löchlein , schöne glänzende Blätter, auch der Grazer Krauthäupel entwickelt sich gut.

Morgen mache ich Pause, am Sonntag fahre ich eventuell raus, aber nur, wenn ich Zeit habe, weil Esther da ist. Am Montag möchte ich morgens auf jeden Fall raus. Ich hoffe, ich vergesse dann auch die Kamera nicht - so wie leider heute.

Donnerstag, 4. Juni 2009

Alte Knochen und halbstarke Saatkrähen

Nachdem ich mich nun fast vier Wochen mit einer Erkältung herumgeschlagen habe, bin ich wieder fit. Weil ich so lange auch nicht schwimmen gehen konnte, was ich normalerweise viermal die Woche tue, bin ich spürbar steif in den Knochen.
Das merke ich aber erst jetzt, nachdem ich wieder zuhause bin und einen vierstündigen Vormittagsbesuch am Roten Berg hinter mir habe.

Die häufigen Regenfälle haben mich zuletzt auch noch davon abgehalten, hinauszufahren. Letzten Sonntag war ich zwar dort, hab aber aufgegeben, weil der Boden so gatschig war, dass ich selbst barfuß riesige Erdfladen an den Füßen hatte. An Schuhe war gar nicht zu denken. Und nachdem der Boden auch ganz schön kalt war, bin ich wieder heimgefahren.
Eine nette Nachbarin hat mir noch geholfen meine Karottenreihen und die Roten Rüben zu identifizieren. Ich muss sagen, die Saat lässt sich Zeit, aber heute konnte ich wenigstens im oberen Bereich mit dem Jäten beginnen. Das ging dafür sehr schön. Durch die Bodenfeuchtigkeit lassen sich die kleinen Gräser, Disteln etc. mitsamt Wurzeln schön aus der Erde ziehen. Nur für hartnäckige Wicken oder unerwünschte Minze braucht man einen Unkrautstecher.
So habe ich meine Karöttchen, Rote Rüben, Gelbe Rüben und die selbstgesäten Mangoldreihen einigermaßen freigelegt, den Boden gelockert und mit den Gießkannen gegossen.
Vor dem Bohnenzelt, das ich heuer nicht ganz so breit anlege, weil das nicht nötig ist, habe ich die mitgebrachten, selbstgezogenen Gurkenpflanzen gesetzt, wurde auch Zeit. Vier kleine Gruben geschaufelt, eingeschlämmt, Kompost rein und ich hoffe die Gurken machen sich. Zwei niedrigere Stangen hab ich links und rechts platziert, dazwischen werde ich ein großmaschiges Gitter oder ein Netz zum ranken spannen, das hat letztes Jahr gut funktioniert.

Im Mittelbereich habe ich zwei Hokkaido- und zwei Zapaliti-Kürbisse gepflanzt, hab den Boden gelockert, die Pflanzen (Paradeiser, Stangenzeller, Salate, Kürbisse, Zucchini) mit den Kannen gegossen.

Dann war ich schon ein bissl lahm im Kreuz, bin aber noch nach vorne und habe dort im ersten Beet gehackt, abschließend hab ich vorne das zweite Beet mit dem Schlauch gegossen. Dort tummelt sich noch Unkraut und wird - so das Wetter mitspielt - morgen gejätet. Das Wetter war heute übrigens ideal für meine Vorhaben. Eher kühl, bewölkt, aber kein Regen, ein leichter Wind ging. Das ist super, wenn man fast vier Stunden vor sich hinarbeitet.
Eine nette Nachbarin hat mir Rucola geschenkt, meiner ist noch nicht ganz so weit. Den Rucola gibts heute abends als Salat mit Mozzarella und Kürbiskernöl oder so. Während sich an den Tomaten meiner Mutter in Salzburg schon massenweise Früchte zeigen, geht es am Roten Berg heuer ein bissl langsam.
Die Nachbarin heute meinte, sie hätte das Gefühl, die Pflanzen halten grade bissl den Atem an und dass sie jetzt Sonne bräuchten. Kommt mir auch so vor. ich hoffe also, die nächsten Wochen werden richtig sommerlich.

Hier der mittlere Bereich (= 3. Beet), wo ich heuer Paradeiser, Salate, Zucchini etc. bunt durcheinanderwürfle.



Und hier das Comeback des Stangenbohnenzeltes in komprimierter Form und ein Stück weiter vorne. Deshalb rechne ich mit 6 bewachsenen Stangen, je zwei Neckargold, zwei Blauhilde und zwei Prunkbohnen. Morgen werde ich noch ein kleines Dreierzelt bauen, wo ich drei Forellenbohnen pflanze, die ich zuhause vorgezogen habe.



Abschließend muss ich noch sagen, dass ich kurz vor 8 am Feld war und mir vorgenommen habe, alles schön langsam zu machen, weil ich mich nicht überanstrengen soll. Ich hab nur eine kleine Pause gemacht, weil das Arbeitstempo so entspannt war, hab die Augen zugemacht, den Vögeln zugehört, die frechen Krähen beobachtet und es war ein richtig schöner Vormittag.
Auf einer Leitung saßen zwei erwachsene Saatkrähen und ein Teenager, der immer den Schnabel aufgerissen und elend gekrächzt hat, weil er wohl gefüttert werden wollte. Die Tonlage war aber so jammerlappig, dass selbst ich nicht darauf eingegangen wäre. Die Eltern sahen jedenfalls eher genervt drein, scheinbar war das ganze eine Futtersuchstunde.